November 2010: Kur-Urlaub im Hotel "Olympia"
Marianske Lazne (Marienbad), Tschechische Republik

Im November 2010 war es wieder soweit: unser langersehnter Kur-Urlaub in Marianske Lazne stand vor der Tür. Für uns also fast alles wie in den Jahren 2008 und 2009: gebucht haben wir die Reise über CUP Vital, und trotz frühzeitiger Anfrage im Januar/Februar war das Hotel zu unserem Wunschtermin Anfang November bereits komplett ausgebucht, so dass wir eine Woche nach hinten verschieben mussten. Das stellte aber kein grundsätzliches Problem dar, doch wir sind immer wieder erstaunt, dass gerade in dieser Zeit so viele Gäste nach Marianske Lazne kommen. Aber vielleicht geht es ja vielen so wie uns, und sie wollen dem tristen November mit angenehmer Ablenkung durch Kurbehandlungen begegnen, wer weiss...
Uns begleiteten auch diesmal wie seit 2006 Angelas Tante Ingrid und Onkel Jochen, denen die jährlichen Gesundheitswochen ebenfalls ausgezeichnet bekommen.



Wir reisten bei frühlingshaften Temperaturen von 17-18°C an und nutzten nach dem Einchecken gleich den ersten Nachmittag zu einem ausgedehnten Rundgang durch die über 200jährige Kurstadt.






































Von Jahr zu Jahr kann man in Marianske Lazne positive Weiterentwicklungen beobachten: bestehende Hotels werden renoviert und erweitert, lange leerstehende Gebäude werden grundlegend saniert und als Hotels bzw. Ferienwohnungen wiedereröffnet.




Kontrast: alt und neu -
hier gibt es noch etwas zu tun






Derzeit (November 2010) kann man die emsigen Bauarbeiten am ehemaligen Moorbad verfolgen: dieses Gebäude befindet sich zwischen dem Zentralbad (Centralni Lazne) und der Dependance Haus Neapol. Es soll zum Beginn der Kursaison im Mai 2011 als Kurhotel "Maria Spa" (Marienbad) eröffnet werden. Zusammen mit dem Kurhotels "Centralni Lazne" und "Nove Lazne" wird dieses Haus dann einen Gesamtkomplex bilden, in dem die Kurgäste alle Einrichtungen unter einem Dach haben, denn diese Häuser sind über Gänge miteinander verbunden.








Auch der Bahnhof wurde in den letzten Jahren einer grundlegenden Renovierung unterzogen.












Unsere pauschalen CUP-Vital-Kurprogramme beinhalteten 20 Kuranwendungen pro Person, die gemeinsam mit dem Kurarzt zusammengestellt wurden. Zusätzlich erhielten wir wie im Vorjahr vom Hotel fünf weitere Anwendungen (als "Bonbon" für die reiseunfreundliche Urlaubszeit im November) und kauften weitere spezielle Kuranwendungen (Sauerstofftherapie, Fussreflexzonenmassage usw.) dazu , so dass jeder von uns mit 33...35 Anwendungen insgesamt gut zu tun hatten.

In den nächsten Tagen gestaltete sich das Wetter deutlich herbstlicher, dennoch konnte man zwischen den einzelnen Behandlungen mit passender Kleidung Spziergänge an der frischen Luft unternehmen.








Im Juli 2010 fand in Vejprty ein internationales
Bildhauersymposium statt. Von den dort entstandenen
Skulpturen erhielt Marianske Lazne 8 Exemplare,
die jetzt im Kurpark ausgestellt sind.



Dem gibt es nichts hinzuzufügen... :)









Und in der zweiten Woche unseres diesjährigen Kur-Urlaubes stand der Winter vor der Tür: in der Nacht von Montag zum Dienstag hatte es knapp 5cm geschneit, und jeden Tag kam noch ein klein wenig hinzu...



Auch im Winter hat Marianske Lazne seinen besonderen Reiz. Die weisse Pracht strahlt eine gewisse Ruhe aus, trotzdem reisst der Strom der Kurgäste auf der Hlavni trida (Hauptstrasse) nicht ab.






















Im Hotel OLYMPIA wurde wir schon fast wie "alte Bekannte" begrüsst. Es war zwar immerhin unser vierter Aufenthalt hier, doch wenn man bedenkt, wieviele Leute hier im Jahr wohnen, wundert man sich schon. Offensichtlich sind wir in (natürlich positiver!) Erinnerung verblieben...

Im SPA-Bereich wurden in de Zwischenzeit ein paar Umbauten vorgenommen, speziell die Sauna betreffend, die in einigen Bewertungen als sehr klein angemerkt wurde (können wir nicht beurteilen, da wir sie nicht benutzten). Ansonsten war alles wie gewohnt zu unserer vollsten Zufriedenheit: bei den Anwendungen wird man durch ein  freundliches Team von Physiotherapeutinnen betreut, die wir ebenfalls schon zum grossen Teil von unseren vorherigen Aufenthalten im OLYMPIA kannten.

Leider gibt es immer einmal Verzögerungen im Ablauf der Behandlungen, weil manche Kurgäste eben in voller Tagesbekleidung zu den Anwendungen erscheinen und dann eine Menge Zeit vergeht, bis sie sich aus- und wieder angekleidet haben. Speziell bei der Verabreichung der Gasspritzen - eine Anwendung, die pro Patient max. eine Minute (!) dauert - hält das natürlich unheimlich auf und führt dann dazu, dass sich draussen vor dem Behandlungszimmer schon mal eine Schlange von 10 Leuten bildet. Dabei stehen für alle Gäste Bademäntel zur Verfügung, und es ist im Hotel - speziell im Balneo-Bereich - warm genug, dass man im Bademantel nicht ins Frösteln gerät. Wir haben dies auf unserem Gästefragebogen vermerkt, eventuell ändert sich ja künftig daran etwas.




Unsere Zimmer im 2. Obergeschoss

















Trotz vieler Behandlungen blieb am Wochenende Zeit für zwei grössere Ausflüge. Der erste führte uns am Samstag nach Karlovy Vary / Karlsbad, wo wir das "Jan-Becher-Museum" besuchten - der Geburtsort des Becherovka, der berühmten "13. Quelle von Karlovy Vary" .



Unsere Gästeführerin Lenka erklärte uns sehr kurzweilig die Geschichte dieses Kräuterbitters, erzählte uns einiges zur Herstellung und führte uns schliesslich zu einer Verkostung der verschiedenen Sorten des Becherovka: im Ausland ist meist nur der "Original Karlsbader Becher-Bitter" bekannt, es gibt aber noch weitere Produkte dieser über 200jährigen Spirituosenfabrik, wie den LEMOND, den CORDIAL oder den KV14.
(Leider durfte nur im Präsentationsraum fotografiert werden.)
 





















Anschliessend führte uns unser Weg ins Erzgebirge (
Krušné hory). Nur etwa 20 km von Karlovy Vary entfernt liegt das berühmte Jáchymov (St. Joachimstal), das älteste und vielleicht auch bekannteste Radium-Heilbad der Welt, wo Marie Curie Ende des 19. Jahrhunderts das Element Radium entdeckte. Übrigens soll auch der Dollar seinen Ursprung hier haben: vor etwa 500 Jahren wurden in der Münze der damals Freien Bergstadt Sankt Joachimsthal die ersten "Joachimsthaler" geprägt, die dann später "Taler" und auch "Dollar" hiessen.

Wir fuhren noch weiter hinauf - an Boží Dar vorbei zum Klínovec in 1.244 m über Meereshöhe. Diese Impressionen - mit Rauhreif bedeckte Natur - muss man einfach auf sich wirken lassen...

Das Hotel auf dem Klinovec steht leider schon lange leer und ist dem Verfall preisgegeben. Schade, aber da müsste man wohl eine mittlere zweistellige EUR-Million in die Hand nehmen, um hier etwas zu bewegen...

Der Funkturm der Tschechischen Telekom ist dagegen in gutem Zustand und auch reichlich belegt, wie die Vielzahl der Antennen am Turm zeigt. Auch die Funkamateure aus Karlovy Vary haben hier einiges an Technik stationiert, sie betreiben die beiden Relaisstationen OK0E (145.650 MHz) und OK0BE (438.650 MHz) mit einer tollen Reichweite weit ins tschechische Land hinein.


































Bei unseren zweiten Ausflug an diesem Wochenende fuhren wir nach Deutschland zurück, allerdings nicht sehr weit... In Neualbenreuth in unmittelbarer Nähe der deutsch-tschechischen Grenze besuchten wir den Grenzlandturm, liessen unseren Blick über die herbstliche oberpfälzische Landschaft schweifen und schauten zum Mittelpunkt Europas sowie zum Berg Dylen hinüber.







Leider versteckte der Dylen seinen Gipfel in den Wolken (rechtes Bild), so dass hier mal ein paar andere Bilder aushelfen müssen. Das erste stammt von Wikipedia.de und zeigt den Dylen von Neualbenreuth aus gesehen:



Eine ganze Reihe weiterer Bilder gibt es auf der Webseite meines tschechischen Funkfreundes Honza, OK1XFJ/OK4DIG, der dort oben auf dem Dylen einige Räume angemietet hat und von diesem tollen Standort aus an vielen Wochenenden im Jahr unser gemeinsames Hobby Amateurfunk betreibt:



Ein Klick auf das Bild unten öffnet eine Übersicht zu weiteren Bildergalerien, sehr interessant sind die beiden unteren Links "Výhledy
" (Aussichten) und "Zima v říjnu 2009 na Dyleni" (Winter im Oktober 2009 auf dem Dylen).



In den Zeiten des "Kalten Krieges" befand sich auf dem Dylen eine Funkaufklärungsstation der Tschechoslowakischen Armee, die von diesem exponierten Standort aus die Funk- und Radaraktivitäten eines grossen Teils des bayerischen Raumes beobachten konnte. Nach der Samtenen Revolution gelangte das Gelände in Privatbesitz, vom Turm aus werden mehrere Rundfunkprogramme ausgestrahlt. Weitere Bilder hier.

Unsere Fahrt führte uns weiter nach Waldsassen, wo wir das Kloster der Zisterzienserinnen sowie die berühmte Stiftsbasilika besichtigen.









Eigene Bilder vom Inneren der Kirche habe ich leider nicht (machen dürfen), deshalb hier wieder der Verweis auf Wikipedia.de:



Über den Grenzübergang Waldsassen fuhren wir wieder nach Tschechien zurück und machten noch einmal in Frantiskovy Lazne Halt für einen umfangreichen Spaziergang. Im kleinsten der drei berühmten westböhmischen Kurbäder ist es um dieses Jahreszeit sehr ruhig, aber es ist angenehm, wieder einmal hierher zu kommen und zu bummeln.













Optimale Darstellung ab 1024 x 768 / Letzte Änderung: 01.01.2011