Nachdem wir im
November 2011 so
einen Glücksgriff bezüglich des neuen Hotels gelandet
hatten - an dieser Stelle nochmals danke an Bärbel für die Wahl! -
wurden bereits im Januar 2012 Termin und Ort des 2012er Kur-Urlaubes
festgemacht: das SwissHouse in
Marianske Lazne. Die hervorragende, sehr
persönliche Betreuung durch das SwissHouse-Team, die freundliche
Atmosphäre und natürlich nicht zuletzt die ausgezeichneten
Kuranwendungen machten uns die Entscheidung sehr einfach. Über facebook
blieben wir auch nach unserem Urlaub weiterhin in Kontakt, und nachdem
die Urlaubspläne in der Firma feststanden, konnten wir die Buchung
bestätigen. Nun fieberten wir schon das ganze Jahr über auf den
November hin, denn mittlerweile hat sich unser jährlicher
Kuraufenthalt in Mariánské Lázně zum "Haupt-Urlaub" des Jahres
entwickelt.
Endlich war es soweit: 10.11.2012 - wir holten unsere Mitreisenden
Ingrid und Jochen in Jena ab und starteten Richtung Mariánské Lázně.
Unsere
Fahrtstrecke auf deutscher Seite - bitte anklicken für größere
Darstellung
Und hier auf
tschechischer Seite - bitte anklicken für
größere Darstellung
Zwischendurch
legten wir eine Pause in Frantiskovy Lazne ein, für eine Mittagsrast im Restaurant Edvard
und einen anschliessenden
kleinen Verdauungsspaziergang.
Eine halbe Stunde später trafen wir in Mariánské
Lázně ein und wurden
von Barbora und Noemi auf das Herzlichste begrüsst. Und auch Kater
Swisik war bereits wieder im Haus unterwegs...
Die Formalitäten waren schnell erledigt - wir kannten das ja bereits
alles vom letzten Jahr - so dass wir gleich unsere Zimmer beziehen
konnten. Ingrid und Jochen bewohnten wiederum das Appartement Nr.9 wie
2011. Und wir bezogen diesmal das (gegenüber 2011) zwar etwas kleinere,
aber ebenso schöne und auch recht geräumige Appartement Nr.1, welches
für die kommenden zwei Wochen zwischen Behandlungen, Spaziergängen
und Ausflügen unser Domizil werden sollte.
Die Kuranwendungen waren von gewohnt guter
Qualität: unsere beiden Physiotherapeutinnen Kristyna und Gabi
behandelten uns mit klassischen und Reflex-Massagen, Bädern und
Moorpackungen, wir erhielten
Sauerstoff- und Paraffintherapie, nicht zu vergessen natürlich die
Marienbader Spezialitäten Gasinjektionen und trockenes CO2-Gasbad,
als
Bonus eine Hot-Stone-Massage und als "Krönung" eine 1,5stündige
Königsmassage.
Bilder von den Therapien findet man auf der Webseite des
SwissHouse (bitte auf das Bld unten klicken):
Für den Samstagabend hatte das Hotel den Reiseführer Richard Maxilon
eingeladen, der uns und den anderen Gästen in einem kurzweiligen und
sehr interessanten Vortrag eine Menge zur Geschichte von Mariánské Lázně
erzählte. Mit ihm erlebten ein paar Tage später eine persönlich
geführte
Tour durch Westböhmen, dazu weiter unten.
Am Samstag und besonders am Sonntag regnete es, doch ab Montag begann
eine Periode ruhigen Spätherbstwetters, so dass wir vor bzw. nach den
Kuranwendungen einige Spaziergänge durch unser Lieblingskurbad
unternehmen konnten.
Wie man sieht, schreitet die Bautätigkeit in Mariánské Lázně weiter
voran. Im Kurpark unterhalb der Kolonade wurden die Hauptachsen neu mit
hellen Granitsteinen und-platten befestigt. Ehemals leerstehende Häuser
wurden
aufwändig saniert, und auch Baulücken werden aktuell gefüllt (siehe
rechts): wo bis vor kurzem noch eine Wiese mit sich anschliessender
Stützmauer zu sehen war, entsteht jetzt das Hotel IMPERIAL (geplante
Eröffnung: Mai 2013). Damit wird der Komplex Kurhotel
Hvezda-Skalnik-Neapol um ein weiteres 4-Sterne-Hotel erweitert und
bildet dann gemeinsam mit dem Maria Spa Courtyard und den Hotels
Centralni Lazne und Nove Lazne das größte zusammenhängende
historische Kur-Ressort Mitteleuropas (!).
Auch ein wenig ausserhalb vom Kurzentrum gab es Neues zu entdecken. Bei
einem Spaziergang zum Cafe
LUNAPARK
staunten wir nicht schlecht, als wir dort ein neues Gebäude erblickten.
Noch im Februar waren dort lediglich Fundament und Bodenplatte zu
sehen, wo sich jetzt ein mehrstöckiges Gebäude erhebt. Ob hier einmal
exklusive Ferienwohnungen oder ein neues Hotel die Gäste erwarten
werden,
ist derzeit (Nov 2012) allerdings noch nicht ganz klar zu erkennen.
Auch andere "Segnungen" der Moderne haben in Mariánské Lázně mittlerweile erreicht. Bereits vor
einigen Jahren waren in einem Gewerbegebiet an der Strasse nach Cheb
kleinere Lebensmittelmärkte wie LIDL und PENNY sowie die Fachmärkte
DEICHMANN und TAKKO errichtet worden, später kam dann noch KAUFLAND
hinzu. Südlich davon entstand ab 2011 auf dem Areal Nová Chebská
(hier waren früher die Marienbader Feuerwehr, der Bauhof der
Stadtverwaltung sowie ein Gartenmarkt) eine weitaus umfangreichere
Fläche für weitere Ansiedlungen: der Supermarkt TESCO, expert
Elektrofachmarkt, KiK, dm-Drogerie usw. usw.
Zum "Bergfest" am Samstag unternahmen wir
unter persönlicher Führung von Richard Maxilon eine sehr interessante
Tour durch Westböhmen (bitte anklicken für eine größere Darstellung, aktuell noch online bei aprs.fi anzuschauen) .
Wir starteten mit einer kleinen Rundfahrt in Mariánské Lázně, um vom
Berg nahe des Hotel MONTY einen kleinen Überblick über unsere
bevorstehende Tour zu bekommen, was uns aber aufgrund des nebligen
Wetters leider nur teilweise gelang. Der Weg führte uns zunächst in die
schön restaurierte historische Bergarbeiterstadt Planá
u Mariánských Lázní,
danach weiter nach Třebel, wo die letzte entscheidende Schlacht auf böhmischen Gebiet im
Dreßigjährigen Krieg stattfand.
Die nächste Station unserer Reise
war Stříbro, wie Plana eine alte Bergstadt, wie der Name der Stadt
(Stříbro (tschech.) = Silber) schon zeigt. Wir
besichtigten das historische Renaissance-Rathaus (hier hat unser
Reiseführer Richard Mitte der 80iger Jahre im Stadtarchiv geforscht),
bestaunten die eindrucksvolle, aus Italien stammende
Kratzputz-Gestaltung (Sgraffito)
der Fassade (sie begegnete uns später in Plzeň wieder...) und
machten einen kleinen Rundgang durch die Stadt, schauten uns in Haus
und Garten
der "Penzion
Stybar" um und kehrten für eine kleine Erfrischung/Erwärmung in der
Familienbrauerei "U
Rybiček" ein.

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Auf der Fahrt weiter Richtung Plzeň fuhren
wir am Kloster Kladruby vorbei (Foto: Wikipedia.de).
Leider finden von November bis März nur vorher angemeldete Führungen
für mindestens 20 Personen statt, so dass wir uns dieses für die Region
sehr bedeutende Kloster leider nur von aussen anschauen konnten. Wir
holen das aber auf jeden Fall einmal nach...
Uns waren am Rande unserer Fahrtstrecke , auch z.B. in Stříbro, immer wieder
solche kleinere und grössere Bunker aufgefallen:
Sie gehören zu einem ausgedehnten Grenzbefestigungssystem aus den
Zeiten der ersten tschechoslowakischen Republik, welches nach den
Vorbild der Maginot-Linie projektiert, aber nie komplett fertiggestellt
wurde. Zum Schutz der bedeutenden Industriestadt Plzeň findet man in
Westböhmen eine Reihe dieser Schutzbauwerke, heutzutage oft als
Lagerräume mit günstigen klimatischen Bedingungen genutzt, weitere Info
dazu hier auf
dieser Webseite.
Weiter unterwegs in Westböhmen, streiften
wir sogar den Kreis Domažlice (Okres Domažlice) und fuhren aus Richtung Südwesten
nach Plzeň. Für einen Besuch in Starý Plzenec (Altpilsen) blieb diesmal
leider keine Zeit (das holen wir dann später einmal nach), was schade ist, liegt doch
hier die eigentlich Wiege der Stadt Plzeň! Starý Plzenec wurde als
Pilsen im Jahre 976 erstmals urkundlich erwähnt, damals entstand hier eine Burg
an der Handelsstrasse von Regensburg nach Prag. Um 1295 erfolgte
dann einige Kilometer flussabwärts der Úslava die
Gründung der Stadt Neupilsen, des heutigen Plzeň.
Während das neue Plzeň seit fast zwei Jahrhunderten weltweit für sein Bier
berühmt ist, befindet sich in Starý
Plzenec der Sitz der grössten Wein- und Sektkellerei Tschechiens Bohemia Sekt.
Nach Ankunft in Plzeň zog es uns natürlich
zuerst an einen der wichtigsten und
bekanntesten
Orte der Stadt: die
Brauerei Plzeňský Prazdroj (Pilsner Urquell). Einen
kompletten Rundgang
schenkten wir uns diesmal aus Zeitgründen, unser Reiseführer Richard
zeigte uns
die Highlights auf dem Brauereigelände
einschliesslich der Gaststätte "Na Spilce" - mit mehr als 500 Plätzen
Tschechiens grösste Bierkneipe und somit - wie Herr Richard anmerkte -
eher ein
"Touristenverarbeitungsbetrieb"
;-)
Auf unserer Tour durch Plzeňs Altstadt
besuchten wir noch mehrere andere Gaststätten, allesamt sehr urig und
ausnahmslos sehr gut besucht, allerdings meist durch Einheimische - was
in der Regel ein
Zeichen für gute Gastlichkeit, echte Atmosphäre und gute Preise ist:
"Stará
Sladovna", "U Salzmannů", "U Malické Brány" und "Pivovarský šenk Na
Parkánu".
Richard zeigte uns wichtige Sehenswürdigkeiten
in der Altstadt: die
St. Bartholomäus-Kathedrale auf dem Platz der Republik, das Rathaus,
das Westböhmische Museum, das Grosse Theater, das Denkmal von Bedrich
Smetana, die Grosse Synagoge usw.
und erzählte uns sehr viel über die
ältere und jüngere Geschichte der westböhmischen Metropole.
Fantastisch!
Wir möchten uns an dieser Stelle noch
einmal ganz
herzlich bei Richard Maxilon bedanken. So viele Informationen und
Eindrücke über eine solche Stadt wie Plzeň
und die Region vermittelt zu bekommen wäre uns vorher schier unmöglich
erschienen - doch wir durften es selbst erleben und können jedem einen
persönlich geführten Ausflug mit einem Reiseleiter wie ihm nur
wärmstens empfehlen.
Und auch für unseren 2012er Kururlaub im SwissHouse können wir eine
ausschliesslich positive Bilanz ziehen: es hat uns wieder ausgezeichnet
gefallen, keinerlei Grund zu Kritik oder gar Beschwerde, auf all unsere
Wünsche würde eingegangen, so dass wir uns wieder wie zu Hause (oder
sogar besser!) gefühlt haben. Vielen Dank, liebes SwissHouse-team und
auf Wiedersehen im nächsten Jahr1
Unser Resümee haben wir natürlich auch sehr gern auf den grossen Urlaubsbewertungsportalen HOLIDAYCHECK und TRIPADVISOR veröffentlicht.